Handwerkskünste haben mich schon immer in ihren Bann gezogen. Kirchen waren zeitweise mein zweites „Zuhause“ …diese bunten Glasfenster, die bestickten Decken und Tücher, die Bildhauereien, Holzschnitzereien, Gemälde, Mosaiken…das ist einfach faszinierend für mich. Museen, Ausstellungen, Ausgrabungen, Friedhöfe…es gab so viel Schönes zu entdecken. Mein größter Wunsch damals war es, Altes zu bewahren, zu erhalten…ich wollte Restauratorin lernen. Nun, das Leben stellte andere Weichen.

Ich habe mit allen Materialien gewerkelt, dabei festgestellt, dass mir das Textile besonders zusagt. Meine Stickvorbilder: Gerda Bengtsson und Teresa Wentzler…Kaffe Fassett – für mich der Strick- und Quiltgott…und immer wieder die Maler: Hundertwasser, Klimt, Mucha und viele andere…

Der Werkstoff Glas erschloss sich mir, als mein Sohn seine Glaserlehre aufnahm. Er teilte all sein Wissen mit mir. Offenes Feuer in geschlossenen Räumen behagt mir nicht, also schied Herstellen von Glasperlen aus. Ich entdeckte die Rocailles, diese kleinen runden Kullern…zunächst die tschechischen, später die japanischen. Ich erlernte autodidaktisch alle gängigen Fädeltechniken. Mich faszinieren Farben, bin aber leider nicht sonderlich groß begabt in gegenständlichem Malen. Die Perlen jedoch geben mir die Möglichkeit, meiner Liebe zur Natur, insbesondere die für Blüten und Blätter, Ausdruck zu verleihen.

Es ist mir gelungen, alle meine Vorlieben auf diesen so vielfältigen Werkstoff Glas zu konzentrieren. Frauen schmücken sich mit meinen Ketten, ich webe an Rahmen Bilder aus Glasperlen und das allerbeste daran ist: ich bin in der glücklichen Lage, auch Vorstellungen anderer Menschen mit Hilfe der Perlen Wirklichkeit werden zu lassen.

Es ist einfach immer wieder spannend und gleichzeitig beruhigend, Phantasie Gestalt zu geben.